Das sagen Regierung und Verbände

Sucht man in den Verfügungen und Verlautbarungen der Regierung oder leider auch der Lehrerverbände nach evidenzbasierten Grundlagen der verfügten bzw. geforderten Maskenpflicht, findet man nichts.

Auf das Fehlen der wissenschaftlichen Grundlage angesprochen, hat das BKS des Kanton Aargau sowie der alv Stellung bezogen.

Stellungnahme des BKS Kanton Aargau

Frage: «An unserem Telefongespräch erwähnten Sie, dass das BKS feststellen konnte, dass in den (Primar-)schulen ohne Maskenpflicht es zu mehr Ausbrüchen kam als in Schulen mit Maskenpflicht. Meines Wissens gibt es in der wissenschaftlichen Literatur weltweit keine Studie, welche diesen Sachverhalt belegt. Haben Sie Ihre Erkenntnisse irgend in einer Art systematisch festgehalten? Gibt es dazu valable, auswertbare Daten?»

Antwort vom BKS: «Am «Point de Presse» vom 26. Mai 2021 hat der Regierungsrat unter anderem zu den bekannten Zahlen im Schulbereich informiert. Dabei wurden ebenfalls die Anzahl Klassenquarantänen im Zeitraum vom 22. Februar bis 23. Mai 2021 aufgelistet. Klassenquarantänen wurden immer ausgesprochen, wenn es in einer Schulklasse zu gehäuften, nachgewiesenen Ansteckungen mit dem Coronavirus gekommen ist. Im oben erwähnten Zeitraum musste für 100 Klassen eine Quarantäne angeordnet werden, dabei waren ¾ der angeordneten Quarantänen für Klassen ab der 4. Primarschule und tiefer.
Diese Erfahrungen lassen den Schluss zu, dass die Maskentragpflicht ab der 5. Primarklasse dazu beigetragen hat, die Anzahl der Klassenquarantänen zu reduzieren und damit verbunden Ansteckungen innerhalb der Schule zu reduzieren. Es bestehen meines Wissen noch keine wissenschaftliche Studien dazu.

Die Antwort bedeutet:

  • Dem BKS sind keine wissenschaftlichen Studien bekannt.
  • Das BKS verfügt die Maskenpflicht aufgrund von Beobachtungsdaten, die unbestritten wissenschaftlich nicht verwertbar sind und auf keine Kausalität schliessen lassen: Die Aussage: «Diese Erfahrungen lassen den Schluss zu» zeigt auf, wie unwissenschaftlich man im BKS offenbar vorgeht.
  • Das BKS verfügt willkürlich Massnahmen, ohne eine Aussage darüber machen zu können, ob sie tatsächlich wirken. Man vermutet.
  • Aufgrund solcher haltlosen Vermutungen verfügt das BKS eine Maskenpflicht ab 7 Jahren.


Auf eine Aufforderung einer Lehrergruppe im Ende Dezember 2022, den Nutzen der Maskenpflicht zu belegen, ging das BKS nicht ein. Die lakonische Antwort war, man müsse mithelfen, die Ausbreitung des Virus zu verhindern.
Da Masken nachweislich keinen Beitrag dazu leisten, ist die Antwort des BKS irreführend und gefährlich: Die Leute glauben, die Maske schütze sie und werden trotzdem angesteckt.

Stellungnahme des Aargauer Lehrerverband (alv)

Der Aargauer Lehrerverband (alv) fordert die Maskenpflicht an vorderer Front. Unter anderem vom Lehrernetzwerk Schweiz damit konfrontiert, dass diese Forderung keine wissenschaftliche Grundlage hat, schreibt der alv in einem Artikel «Aktuelle Erkenntnisse zu Corona und die Position des alv«:

  • «Masken: Sie wurden in den letzten Wochen zu einem richtigen Zankapfel.« Wahrscheinlich nimmt der alv hier Bezug auf die Forderung des Lehrernetzwerks, die Wirksamkeit zu belegen
  • «Fachleute sind sich einig, dass sie Ansteckungen verhindern.» Leider bleibt der alv uns schuldig, welche Fachleute sie meinen. Etwa Drosten, der (wie hier gezeigt) zwei Mal genau das Gegenteil der Position des alv festhält?
    Der alv behauptet einfach mal.
  • Der alv hält immerhin richtig fest: «Dies wissenschaftlich zu zeigen, ist schwierig.» Die Frage bleibt offen, weshalb der alv nicht den naheliegenden Schluss daraus zieht, dass man im Irrtum liegt, wenn man etwas nicht wissenschaftlich zeigen kann.
  • «Kürzlich wurden in den USA drei Studien veröffentlicht, die eine Wirkung von Masken nachweisen.« Da hat wohl jemand des alv-Präsidiums versucht zu recherchieren.
    Er findet aber nicht die Studien des WHO vom Oktober 2019 oder die WHO-Metastudie vom Juni 2020 oder die grosse Studie des CDC vom Mai 2021.
    Nein, man findet die 3 Berichte über Beobachtungsdaten, aus denen keine Kausaliät oder Wirkung abgeleitet werden kann, wie das CDC gleich selbst festhält.
    In einem Artikel in der Zeitschrift «The Atlantic» wird festgehalten: «Die Veröffentlichung der Arizona-Studie und ihre Bestätigung durch die Behörden ist besonders entmutigend. Wie konnte eine Studie mit so vielen offensichtlichen Mängeln durch alle Schichten der internen technischen Überprüfung gelangen?»
    Für den alv sind Studien seriös, die ihre Sicht wiedergeben. Ganz offensichtlich ist man nicht in der Lage, die Qualität solcher Arbeiten zu hinterfragen.
  • «Selbst wenn die Wirkung im Einzelfall nur gering ist, so dürfte die hohe Zahl an Schülerinnen und Schüler, welche jeden Tag zur Schule gehen (und oft auch die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen) bewirken, dass in ihrer Gesamtheit Masken durchaus einen nennenswerten Effekt haben.»
    Logik alv: Wir können zwar nichts belegen, aber wir vermuten mal – es dürfte bewirken: aber es muss jetzt unbedingt sein und auch 7-jährige müssen jetzt. Alle. Punkt. Und wer das in Frage stellt, ist ein Schwurbler.
  • «Seriöse Studien, die Schäden bei Kindern durch Masken wissenschaftlich nachweisen, gibt es gemäss Pädiatrie Schweiz nicht.«
    Wieso ein Kinderarzt-Verband so etwas aussagt und ob Pädiatrie Schweiz überhaupt nach solchen Studien gesucht hat, muss offen bleiben. Eine Diskussion über die vielen Studien und weshalb Pädiatrie Schweiz diese für unseriös und was die Kriterien dazu sind, fehlt leider auf der Webseite von Pädiatrie Schweiz. Evidenzbasiert ist diese Aussage nicht.  
    Fakt ist aber: Wir Lehrerinnen und Lehrer spüren selbst, dass die Maske den Kinder schadet und der Unterrichtsqualität. Die Behauptung des alv zeugt davon, dass die Behauptenden schon länger nicht mehr mit Kindern zu tun hatten.

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